Aspartam: Null Kalorien, aber wie wirkt es sich auf die Gesundheit aus?

Eine "Light"-Soda, ein zuckerfreier Kaugummi, ein 0%-Joghurt... und oftmals steht ein und dieselbe Zutat auf der Liste: Aspartam.
Dieser Süßstoff, der 200 Mal süßer als Haushaltszucker ist, wurde entwickelt, um süßen Geschmack ohne Kalorien zu liefern. Auf dem Papier klingt das ideal. Doch seit Jahren häufen sich die Zweifel und Debatten über seine langfristigen Auswirkungen.
Sollte man sich also wirklich davor hüten? Bedeutet "zuckerfrei" wirklich "sorgenfrei"? Wir geben Ihnen einen Überblick!
Was ist Aspartam?
Aspartam ist ein künstlicher Süßstoff, der seit den 1980er Jahren verwendet wird. Es besteht aus zwei Aminosäuren, die in unserer Nahrung natürlich vorkommen:Asparaginsäure und Phenylalanin.
Er liefert fast keine Kalorien, da er nur in winzigen Mengen verwendet wird. Das Ergebnis ist ein intensiver süßer Geschmack, ohne Zucker - aber nicht ohne Kontroversen!
Wo ist er zu finden?
In einer Vielzahl von "fettarmen" Produkten:
- Light- und zuckerfreie Sodas
- Zuckerfreie Kaugummis und Bonbons
- Fettarme Desserts, "0 %"-Joghurt
- Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
Auf den Etiketten wird es häufig unter dem Namen E951 vermerkt.
Was die Gesundheitsbehörden sagen
Aspartam wurde von den Gesundheitsbehörden (EFSA in Europa, FDA in den USA, WHO weltweit) zugelassen und mehrfach neu bewertet.
Diese Behörden haben eine zulässige Tagesdosis (ADI) von 40 mg/kg Körpergewicht festgelegt.
Konkret bedeutet dies, dass man täglich etwa 10 bis 12 Dosen Diätlimonade trinken müsste , um diesen Grenzwert zu überschreiten (für einen Erwachsenen mit 60 kg Körpergewicht). Dies ist jedoch nur eine theoretische Annahme.
Wachsame Punkte (und echte Fragen)
1. Verdacht rund um das Thema Krebs
Im Jahr 2023 stufte die IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) Aspartam als "möglicherweise krebserregend" für den Menschen (Gruppe 2B) ein, wies aber darauf hin, dass die Beweise weiterhin begrenzt seien.
Das bedeutet, dass es ein Signal gibt, auf das man achten sollte, aber keine formalen Beweise beim Menschen.
2. Nicht neutral für die Mikrobiota?
Einige Studien deuten darauf hin, dass Süßstoffe die Darmflora stören könnten. Es wird vermutet, dass Aspartam den Glukosestoffwechsel oder die Insulinempfindlichkeit bei bestimmten empfindlichen Personen beeinflusst.
3. Eine Falle für die Geschmacksnerven?
Der systematische Ersatz von Zucker durch hochwirksame Süßstoffe kann den Gaumen an einen intensiven Süßgeschmack gewöhnen und die Rückkehr zu natürlich süßen Lebensmitteln wie Obst erschweren.
Aspartam oder Zucker? Und die Alternativen?
Es geht nicht darum, zwischen Gift und Süßem zu wählen. Zucker im Übermaß verursacht auch echte Gesundheitsprobleme (Übergewicht, Diabetes, Karies, Entzündungen...).
Es gibt jedoch Alternativen, insbesondere :
- Xylitol (aus der Birke, gut für die Zähne).
- Stevia (kalorienfreier Pflanzenextrakt).
- Honig, Kokosblütenzucker oder Fruchtpürees (natürlich, aber kalorienreich).
Das wahre Geheimnis besteht darin, den Gaumen zu trainieren: weniger süß, dafür aber mit mehr echten Aromen.
Kurz gesagt: Aspartam ist nicht der Erzfeind, aber...
... es ist auch kein magisches Nahrungsmittel.
Wenn Sie es punktuell in einem Kaugummi oder einem Getränk konsumieren, ist das kein Grund zur Panik. Wenn Sie aber den ganzen Tag lang nur "0 %"-Produkte essen, sollten Sie sich das gut überlegen.
Besser ist eine ausgewogene Ernährung mit insgesamt weniger Zucker, egal ob "echter" oder Ersatzzucker.
Und vor allem: Essen Sie, um sich etwas Gutes zu tun, und nicht, um "zuckerfrei" anzukreuzen!
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