Fibermaxxing: Der Ernährungstrend aus den USA, der Gesundheit und Sättigung verspricht

Fibermaxxing ist ein Ernährungstrend, der darauf abzielt, die empfohlene tägliche Zufuhr von Ballaststoffen zu erreichen (und oft zu übertreffen), die für die Gesundheit des Darms und des Stoffwechsels entscheidend sind. In den Vereinigten Staaten werden je nach Geschlecht und Alter etwa 25-38 Gramm Ballaststoffe pro Tag empfohlen. Die meisten Menschen erreichen jedoch nicht einmal die Hälfte dieser Werte.

Fibermaxxing versucht, diese Lücke zu schließen, indem es ballaststoffreiche Lebensmittel enthält, wie

• Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen, Bohnen)
• grünes Blattgemüse
• frisches und getrocknetes Obst
• Vollkornprodukte (Hafer, Quinoa, Dinkel)
• Samen (Chia, Flachs, Psyllium)

Viele Anhänger ergänzen ihre Ernährung auch mit funktionellen Ballaststoffpulvern wie Inulin oder Glucomannan, die im Handel leicht erhältlich sind.

Wie so oft begann die Verbreitung von Fibermaxxing in den sozialen Medien. Eine Reihe von Influencern aus der Fitness- und Ernährungswelt zeigten ihre "Ballaststoffschüsseln" und die Ergebnisse, die sie in Bezug auf Sättigung und Regelmäßigkeit im Darm erzielten.

Die Popularität dieser Modeerscheinung ist auf drei Hauptfaktoren zurückzuführen:

• Das Streben nach Sättigung: Ballaststoffe erhöhen das Volumen der Mahlzeiten ohne zusätzliche Kalorien und fördern ein anhaltendes Sättigungsgefühl.
• Der vermeintliche "Entgiftungseffekt": Viele Menschen assoziieren Ballaststoffe mit einem "sauberen" Darm und einer regelmäßigeren Verdauung.
• Der Zusammenhang mit der Stoffwechselgesundheit: Studien zeigen, dass ein erhöhter Ballaststoffkonsum dazu beitragen kann, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und den Cholesterinspiegel zu senken.

Ballaststoffe sind nicht einfach nur ein "Füllstoff" in der Ernährung: Sie spielen eine entscheidende Rolle bei zahlreichen physiologischen Prozessen. Hier sind die wichtigsten Vorteile einer hohen Zufuhr:

• Gewichtskontrolle: Sie verlangsamen die Verdauung und helfen, Heißhungerattacken zu reduzieren.
• Gesundheit des Darms: Sie fördern die Verdauung, nähren die Bakterienflora und wirken als Präbiotika.
• Schutz des Herz-Kreislauf-Systems: Sie können zur Senkung des LDL-Cholesterins beitragen.
• Regulierung des Blutzuckerspiegels: Sie stabilisieren den Blutzuckerspiegel und verhindern Spitzen und plötzliches Absinken.
• Verringerung des Risikos bestimmter Krankheiten: Die American Heart Association weist darauf hin, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko für Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten (insbesondere Dickdarmkrebs) verringern kann.

Wie jede Diätmode kann auch die Ballaststoffmaximierung ihre Tücken haben, wenn sie unkritisch praktiziert wird:

• Blähungen und Darmstörungen: Eine plötzliche, massive Zunahme von Ballaststoffen kann zu Meteorismus, Krämpfen und Durchfall führen.
• Unzureichende Zufuhr anderer Nährstoffe: Die ausschließliche Konzentration auf Ballaststoffe kann dazu führen, dass Proteine und essenzielle Fette vernachlässigt werden.
• Übermäßige Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln: Der Missbrauch von Ballaststoffpulver ohne eine ausgewogene Ernährung birgt die Gefahr, dass die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen gestört wird.

Experten empfehlen daher, die Zufuhr von Ballaststoffen schrittweise zu erhöhen und sie stets mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr zu kombinieren.

Viele Ernährungswissenschaftler sehen in der Ballaststoffmaximierung einen dauerhaften Ansatz und nicht nur eine Modeerscheinung. Ballaststoffe, die billig, nachhaltig und leicht zu beschaffen sind, stehen im Mittelpunkt eines Ernährungsmodells, das mit den offiziellen Richtlinien übereinstimmt und in großem Maßstab anwendbar ist.