Die 12 Ängste vor Weihnachtsessen (und wie man sie laut Wissenschaft wirklich überwindet)
Weihnachten ist die Zeit, auf die man sich am meisten freut, aber auch die Zeit, in der die Italiener die meisten Ängste in Bezug auf Lebensmittel haben. Zwischen industriellem Panettone, frischem Fisch für den Heiligabend, Kühlschränken voller Essensreste, Süßigkeiten, die "nur kurz halten" und Gerichten, die im Voraus zubereitet werden müssen, ist es nur natürlich, dass Zweifel und Ängste zunehmen.
Und das ist nicht nur eine Wahrnehmung: Verschiedene Gremien für Lebensmittelsicherheit wie die EFSA und ISS bestätigen, dass gerade in der Weihnachtszeit das Risiko von Fehlern bei der Lagerung, Zubereitung und Handhabung von Lebensmitteln steigt. Im Folgenden finden Sie also einen ausführlichen Leitfaden zu den 12 häufigsten Ängsten vor Lebensmitteln zu Weihnachten in Italien, begleitet von den Aussagen offizieller Quellen, um ihnen mit Gelassenheit begegnen zu können.
1. "Was, wenn die Reste schlecht werden?" Die größte Angst der Italiener
Weihnachten bringt große Mahlzeiten und große Mengen an Lebensmitteln mit sich. Das Ergebnis ist ein Kühlschrank voller Gerichte, die aufbewahrt werden müssen, und sehr wenig freier Platz. Daher die häufigste Befürchtung: dass sich Reste nicht gut halten und gefährlich werden können. In Wahrheit verderben die oft eiweißreichen Festtagsgerichte schnell. Nach den italienischen Richtlinien sollten Lasagne, Braten, Fisch, Soßen und Cremes nicht länger als 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Der Trick für die richtige Lagerung
Kühlen Sie sie innerhalb von zwei Stunden nach der Zubereitung und verwenden Sie flache, luftdichte Behälter, die eine gleichmäßige Kühlung ermöglichen.
2. "Wird der Fisch an Heiligabend wirklich frisch sein?"
Das Abendessen am 24. Dezember ist in fast allen italienischen Familien ein Fischessen. Dies bringt eine Reihe von weit verbreiteten Ängsten mit sich: Frische, Konservierung, Herkunft und das Anisakisrisiko bei nicht gefangenem Fisch.
Was die Experten sagen:
Die EFSA erinnert uns daran, dass frischer Fisch glänzende Augen, einen salzigen Geruch, rosafarbene Kiemen und geschmeidiges Fleisch haben sollte. Roher Fisch hingegen muss mindestens 24 Stunden lang auf -20 °C gekühlt worden sein. Wenn man weiß, worauf man achten muss, und zuverlässige Händler auswählt, kann man das Risiko wirklich verringern.
3. "Sind industrielle Süßigkeiten schlecht für Sie?"
Panettoni und Pandoro werden im November aus dem Sortiment genommen, bunte Nougats und Schokolade in Mengen. Viele fragen sich, ob verpackte Süßigkeiten "gefährlich" sind.
Die Wahrheit ist:
Die in der EU verkauften Industrieerzeugnisse enthaltene Zusatzstoffe gelten in Wirklichkeit als sicher. Das eigentliche Problem sind nicht die Zusatzstoffe, sondern die überschüssigen Kalorien, die durch die Überdosierung von Zucker und Fett entstehen können. Wie immer gilt: Mäßigung ist die beste Wahl.
4. "Werde ich genug Fleisch und Braten gekocht haben?"
Zwischen Kapaunen, Braten und Haxen ist Fleisch ein wichtiger Protagonist bei Festlichkeiten. Die häufigste Befürchtung ist, dass es nicht durchgebraten ist, insbesondere Geflügel und Schweinefleisch.
Goldene Regel (ISS):
Die ISS-Richtlinien besagen, dass die Innentemperatur im Kern des Stücks mindestens 75 °C erreichen muss, um die Sicherheit zu gewährleisten. Ein einfaches Küchenthermometer beseitigt alle Ängste.
5. "Sind kostenlose Lebensmittelbevorratungen wirklich sicher?"
Körbe voller handwerklich hergestellter Köstlichkeiten sind ein typisches Geschenk, aber sie können zu Zweifeln führen: vakuumverpackte Pakete ohne Etikett, unleserliche Verfallsdaten, Produkte ungewisser Herkunft.
Tipp:
Bevorzugen Sie Körbe mit klaren Etiketten, Herkunftsangaben und intakter Verpackung. Wenn ein Glas ungewöhnlich riecht oder aufgequollen erscheint, sollte es ohne zu zögern aussortiert werden.
6. "Kann Mascarpone, der gestern abgelaufen ist, verwendet werden?
Während der Weihnachtszeit herrscht totale Verwirrung zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum (TMC) und dem tatsächlichen Verfallsdatum. Dies führt zu Zweifeln bei Mascarpone, frischer Sahne, geräuchertem Lachs, gefüllter Pasta und anderen empfindlichen Produkten.
Die Regel ist sehr einfach:
- Der Hinweis "Mindestens haltbar bis" gibt das Verfallsdatum an und erlaubt keinen Verzehr nach diesem Datum.
- Der Vermerk "Mindestens haltbar bis" (TMC) hingegen bedeutet, dass das Lebensmittel auch nach diesem Datum verzehrt werden kann, sofern es unversehrt ist, richtig gelagert wurde und keine Veränderungen aufweist.
7. "Werden Saucen mit rohen Eiern sofort schlecht?"
Eierlikör, Tiramisu, Mascarpone-Creme, selbstgemachte Mayonnaise: köstliche, aber empfindlichere Lebensmittel.
Was die Experten sagen:
Experten empfehlen, sie innerhalb von 24 Stunden zu verzehren und sie immer im Kühlschrank aufzubewahren. Der schnelle Verzehr ist der wahre Schlüssel zur Sicherheit.
8. "Was ist, wenn ich es mit Alkohol, Fett und Zucker übertreibe?"
Viele Italienerinnen und Italiener befürchten, dass sie in wenigen Tagen die Kilos, die sie im Laufe des Jahres mühsam verloren haben, wieder zunehmen werden. Und die Sorge ist nicht unbegründet: Während der Feiertage steigt die durchschnittliche Kalorienzufuhr um bis zu 40 Prozent, bedingt durch die Fülle an Süßigkeiten, reichhaltigen Speisen und ständigen Toasts.
Die beste Strategie:
Um die Zeit am besten zu überstehen, besteht die wirksamste Strategie darin, die Hauptmahlzeit ohne schlechtes Gewissen zu genießen und die darauffolgenden Mahlzeiten zu reduzieren, wobei ein ausgewogener und nachhaltiger Ansatz verfolgt werden sollte. Ein weiteres Element, das es zu berücksichtigen gilt, ist der Alkohol: Prosecco, Wein und Weihnachtsliköre können uns unbemerkt eine Menge Kalorien zuführen, die Dehydrierung und den Appetit steigern. Alkohol in Maßen zu konsumieren, immer im Wechsel mit Wasser oder alkoholfreien Getränken, hilft, die Gesamtkalorienzufuhr unter Kontrolle zu halten und die Festtage mit mehr Energie und Klarheit zu erleben.
9. "Habe ich den Fisch gut aufgetaut?"
Schlecht aufgetauter Fisch ist eine weitere Quelle der Angst. Viele Menschen lassen ihn stundenlang bei Zimmertemperatur stehen und befürchten dann, dass sie ihn nicht essen können.
Die Regel:
Niemals auf der Küchentheke auftauen. Es ist immer besser, den Fisch im Kühlschrank oder in der Mikrowelle aufzutauen.
10. "Ich habe Angst vor Rauschzuständen bei Buffets".
Lange Aperitifs, überfüllte Tische, stundenlang offenes Geschirr: ein Partyklassiker.
Um das Risiko zu verringern:
Vermeiden Sie es einfach, Frischkäse, Sahne und Aufschnitt länger als zwei Stunden aus dem Kühlschrank zu nehmen.
11. "Sind Wurst, Käse und Aufschnitt schlecht für Sie?"
Die Angst betrifft vor allem Natrium, Nitrate und Fett.
Ratschläge von Ernährungswissenschaftlern:
Ernährungswissenschaftler empfehlen einen maßvollen Verzehr in Verbindung mit ballaststoffreichen Beilagen wie Gemüse und Hülsenfrüchten, die zu einer ausgewogenen Mahlzeit beitragen.
12. "Was ist, wenn sich in den gemeinsam genutzten Gerichten Allergene verstecken?"
Laktose, Gluten, Nüsse und andere Allergene machen Menschen mit Empfindlichkeiten oder Unverträglichkeiten Angst.
Praktischer Tipp:
Die beste Strategie beim Kochen für Gäste besteht darin, alle verwendeten Zutaten deutlich zu nennen. Wer als Gast teilnimmt, kann ohne Angst nachfragen: Es ist eine Geste der Selbstfürsorge.
Erleben Sie ein friedliches und sicheres Weihnachten
Lebensmittelängste während der Festtage sind normal und sogar vorhersehbar, da die Menge der zu verarbeitenden Lebensmittel, die Anzahl der Gäste und die Komplexität der Gerichte zunehmen. Wenn Sie einige Grundregeln befolgen und sich an die Hinweise offizieller Stellen wie dem Gesundheitsministerium, der EFSA und dem ISS halten, können Sie die Weihnachtszeit wirklich in aller Ruhe, Sicherheit und ohne unnötige Sorgen genießen .
Daniele Mainieri
Kommentare